CONNECT24: Mitten unter uns

Was haben 200 Studierende, Augsburger Kaffeeröster, ein bunter Haufen Amerikaner und ein Mitmachhilfswerk gemeinsam? Ganz einfach: Sie alle waren dabei auf der CONNECT24, der Studierendenkonferenz von Campus Connect!

Vom 14. bis zum 16. März kamen etwa 200 Studierende aus ganz Deutschland in Gießen zusammen. Unter dem Motto „Mitten unter uns” wurde in den Hauptsessions mit Blick auf Lukas 17,21 das Reich Gottes in seinen unterschiedlichen Dimensionen beleuchtet. Ganz anders als menschengemachte Reiche, ganz persönlich zwischen mir und Gott, in unseren Freundschaften und Beziehungen, zum Anpacken und Mitwachsen. Und immer in Bewegung.

Neben inspirierenden Speakern wurden die Teilnehmenden auch bei einem Konzert der Outbreakband und in Workshop- und Outreachzeiten herausgefordert, Gottes Reich in ihrem Alltag sicht- und spürbar werden zu lassen. Ob Glaubensgespräche und Straßenmusik in der Stadt, Fußball mit Locals oder praktische Mithilfe im Lager von GAiN: Die Connectstudis nutzten verschiedenste Möglichkeiten, Gottes Liebe ganz praktisch in Gießen widerzuspiegeln. Von Klaus Dewald (Global Aid Network) durften sie lernen, dass das Evangelium nicht nur in guten Worten, sondern in praktisch gelebter Nächstenliebe besteht. Und Gernot Elsner von Gospeltribe und Reach Mallorca erinnerte daran, dass wir von dem, was Jesus für uns getan hat, auch reden müssen. Beides gehört zusammen: Gottes Reich ist mitten unter uns, in Wort und Tat!

So viel gäbe es zu berichten über diese intensiven Tage. Deshalb übergeben wir am besten das Wort an die Teilnehmenden der CONNECT24.

Was war dein Highlight der CONNECT24?

„Die Gemeinschaft und die ganzen Inputs. Sei es bei den Predigten, Liedern, Workshops oder weiteren Gesprächen.“

„Die GAiN Führung von Klaus [war] eine der, wenn nicht sogar die bewegendste ‘Predigt’ meines Lebens!“

„Der ‘Ist es vernünftig, an Gott zu glauben?’ & ‘Mit der Bibel leben’ – Workshop waren extrem gut und inhaltlich sehr tief, gerne mehr davon!“

„Die Fülle an wunderschönen und ungezwungenen Gesprächen, ob beim Workshop, in der Essensschlange oder beim Outreach.“

„Das Mithelfen bei GAiN während des Outreach. Tolle Möglichkeit, sich einzubringen, wenn man nicht gern mit Fremden redet und trotzdem weitergeben will, was einem auf dem Herzen liegt.“

 

„Dass ich Jesus durch die Connect wieder näher gekommen bin und in meinem Glauben gestärkt wurde.”

 

Doch nicht nur für die Teilnehmenden, war das Event eine bewegende und inspirierende Zeit. Auch die Mitarbeitenden sind tief erfüllt von dem, was sie dort erleben durften: 

Und meine persönlichen Höhepunkte? Der Einsatz, den unsere Studierenden bei Vorbereitung und Durchführung der Konferenz (z.B. bei Moderation, Gebet und im Musikteam) gezeigt haben. Die vielen guten Gedanken und die Motivation unserer studentischen Leitungsteams, sich für ihre Bewegungen, Regionen und Connect Deutschland einzusetzen. Unsere Campus-Community und die Zusammenarbeit zwischen unseren verschiedenen Ministrys. Und ganz besonders unser Küchenteam, das extra aus den USA zum Missionseinsatz angereist war! Eins ist auf jeden Fall deutlich geworden: „Denn seht, das Reich Gottes ist mitten unter euch.” (Lk 17,21)

Martin Böngeler – CAMPUS CONNECT

Wir saßen auf einer Decke am Fluss und spielten Uno, als er erzählte, dass er seit kurzem bei CAMPUS CONNECT und erst seit ein paar Tagen für Christus wäre. Das Spiel kam teilweise zum Erliegen, als wir verstanden, was für eine lebensverändernde Geschichte hinter diesem kleinen Nebensatz steckte. 

Ein Sonnenuntergang, und alles war anders

Eine Freundin, die er schon seit vier Jahren kannte, hatte ihm immer wieder von ihrem Alltag mit Jesus erzählt und ihn zu Aktionen von CAMPUS CONNECT eingeladen. Sie war einfach beständig da. An einem Abend hatte er mit ihr zusammen einen Sonnenuntergang angeschaut und auf einmal gewusst, dass da mehr sein musste, als er bisher glauben konnte. Mehr als das, was er in seinem Ethik- und Philosophie- Studium gelernt hatte. Seine Eltern, die in der DDR aufgewachsen und geflohen waren, hatten aufgrund ihrer Geschichte ziemlich genaue Vorstellungen davon, was man von Gott/Glaube/Kirche halten sollte- nämlich nichts. So war er aufgewachsen. 

“Ich war bei einem CAMPUS CONNECT-Abend und habe die Gemeinschaft dort so genossen! Die Liebe und Wertschätzung, die Leute füreinander haben, hat mich wirklich umgehauen. Ich habe dort diesen persönlichen, nahbaren Gott wiedergefunden, dem ich schon mal als Kind begegnet bin.” 

Später am Abend erzählten die studentischen Leiter noch von weiteren Puzzleteilen der Geschichte. Wie er  “zufällig” bei der evangelistischen Aktion “Ein Muffin für deine Meinung” vorbeigekommen war und ein tiefes Gespräch hatte. Und nicht nur er! In den letzten Wochen hatten mehrere Studierende aus der Gruppe erlebt, dass sie mehr Begegnungen mit Leuten aus ihrem Umfeld hatten, in denen Gott auf einmal eine wichtigere Rolle spielte.

Ein Rückblick, der ermutigt

An diesem Abend hing nicht nur das Summen des Sommers, sondern auch das Kribbeln eines Aufbruchs in der Luft.
Was für ein Fest sind solche Momente! Und was für eine Ermutigung für alle, die für Menschen in ihrem Umfeld beten und sich fragen: Wirkt Gott in deren Leben überhaupt?

Er war im Rückblick so dankbar für diese treuen Freunde und ihren Gott, der nicht aufgibt. Auch nicht, wenn es vier Jahre oder ein ganzes Leben dauert.
Und besagte Freundin ergänzt: “Ich bin super begeistert und staune immer wieder aufs Neue über unseren großen und barmherzigen Gott, wenn ich daran denke.”

Miriam Neber – CAMPUS CONNECT

Der Bibelraucher

„Als Jugendlicher fährt er einen Mann tot. Jugendarrest, Gerichtssaal, Bewährung – der gewohnte Lebensrhythmus von Wilhelm Buntz. 1983: In einer Zelle greift Buntz zur Bibel. Er liest eine Seite, reißt sie heraus, rollt sich eine Kippe. So qualmt er sich bis zum Neuen Testament. Da packt ihn der Text. Gott sagt: “Ich bin treu wie ein liebender Vater.” Ist das möglich? Noch im Knast gibt Buntz diesem Gott eine Chance und merkt schnell: Das Leben mit Gott ist auch knallhart. Knallhart voller Wunder.“

Diese Biografie von Wilhelm Buntz hat uns sehr fasziniert, weshalb wir auf den Gedanken gekommen sind, den Bibelraucher nach Kempten einzuladen. Tiefere Einblicke in sein Leben zu bekommen und mehr über die weitreichende Veränderung, die er durch Gott erleben durfte, erfahren zu können, würde sicher sehr bewegend werden. So bewegend, dass wir auch bisher ungläubige Studierende an der Hochschule in Kempten damit erreichen wollten. 

Die gesamte Planung für das Event lief reibungslos und war absolut gesegnet. Wilhelm ist ein super unkomplizierter und angenehmer Typ, weshalb Absprachen mit ihm leicht von der Hand gingen. Auch die Reservierung eines Hörsaals der Hochschule, mit Platz für ca. 115 Personen, funktionierte ohne Probleme. Wir konnten nur schwer abschätzen, wie gut das Event ankommen würde und waren dementsprechend am Abend des 02. Mai sehr gespannt, ob sich der Hörsaal füllen wird. Einige Studierende unserer Campus-Gruppe waren als Team aus Ordnern, Fotografen, Technikern, Betern, Moderatoren etc. tätig, um einen guten Ablauf zu gewährleisten. Diese Zusammenarbeit hat die Einheit unsere Gruppe gestärkt und aufgezeigt, welches Potential in der Kooperation aus vielfältigen Gaben liegt.

Ein Abend Anfang Mai

Der Hörsaal hat sich zunehmend gefüllt und schließlich überfüllt, sodass wir einige Stühle nachstellen durften. Es waren verschiedenste Studierende da und Leute aus umliegenden Gemeinden. Darunter auch welche, die noch nie davon gehört hatten, dass Jesus Leben verändert. Das Zeugnis vom Bibelraucher war wie erwartet sehr mitreißend. Die Verkündung des Evangeliums ist zwischen all den spannenden Erzählungen dennoch nicht zu kurz gekommen. Schon bei einer Fragerunde nach dem Vortrag wurde sichtbar, dass manche definitiv zum Nachdenken angeregt wurden. Wir sind überwältigt von dem zahlreichen positiven Feedback und den Spenden, die den Abend finanziert haben. Außerdem hat der Abend dazu beigetragen, dass unterschiedlichste Leute auf Campus CONNECT aufmerksam geworden sind und sich jetzt mehr darunter vorstellen können. Ein paar sind danach auch zu weiteren Campus-Abenden gekommen. Wir sind dankbar, dass Gott uns genauso wie Wilhelm als lebendiges Zeugnis gebrauchen will und beten, dass wirkliche Lebensveränderungen durch solche Events passieren.

Michael Mann – Geschäftsleitung Campus für Christus

 

Für alle, die Wilhelm Buntz schon immer einmal live erleben wollten, gibt es übrigens im PJT-Podcast einen Mitschnitt von seinem Seminar.

Du bist ein Gott, der mich sieht (1. Mose 16,13).

Von den fünf Karten, die in den letzten Wochen in meinen Briefkasten geflattert sind, waren zwei mit diesem Vers bedruckt.
Die Erste erinnerte mich an unseren CAMPUS CONNECT Regiotag im November. Dort war das nicht nur das offizielle Thema gewesen, sondern hatte auch die Atmosphäre geprägt. Die Studierenden, die daran teilnahmen, gingen mit dem Gefühl nach Hause: Du bist gesehen. Wer du bist und was du tust, ist wertvoll.
Mir ging es da nicht anders. Der Referent an diesem Tag war ein Freund aus meiner Studienzeit. In einem Gespräch mit ihm korrigierte Gott auf liebevolle Weise das verschwommene Bild auf mein Leben, das ich für wahr gehalten hatte.

Die zweite Karte erinnerte mich an viele kleine Begegnungen und Erlebnisse aus dem vergangenen Semester. Scheinbar unzusammenhängende Fragmente wurden unter dieser Überschrift auf einmal Teil eines großen Ganzen:
Neulich fragte mich eine Studentin, wie ich damit umgehen würde, wenn man für Freunde betet und mit ihnen über den Glauben im Gespräch ist, aber scheinbar nichts passiert. Sie schien etwas frustriert zu sein. Ich sagte ihr, was ich mir selbst auch sage: Gib nicht zu schnell auf und vertrau darauf, dass Gott mit anderen Menschen genauso Zeit und einen Prozess hat – wie damals auch mit uns. Und sammle die Momente, in denen dann doch unverhofft das Unerwartete passiert. Die Momente, in denen klar wird, dass über Jahre hinweg eine Veränderung geschehen ist, von der man nur sagen kann:

Da hatte jemand, der das große Ganze überblickt und trotzdem den Einzelnen sieht, seine Finger im Spiel.

Bei einer Tasse Kaffee fragte ich sie, wie sie bei CAMPUS CONNECT gelandet und bereits in ihrem dritten Semester Teil des Leitungsteams einer 160-köpfigen Studierendenbewegung geworden war. Sie erzählte von ihrem Missionseinsatz mit OM (Operation Mobilisation). Als sie davon zurückkam, fand gerade unmittelbar nebenan eine CAMPUS CONNECT Veranstaltung statt. Dort lernte sie unerwartet zwei CONNECT-Studierende  aus ihrer Stadt kennen. Gleich mit Studienbeginn fand sie zum CONNECT-Programm für Erstis und darüber eine Gruppe junger Frauen, die heute ihre Kleingruppe und engsten Freunde sind. Gott hatte sie gesehen, geführt und wirklich gut vorgesorgt. 

Es freute mich unglaublich, dass ihre Studierendenbewegung das Startklar-Programm zum ersten Mal benutzt hatte. Ich konnte mich noch gut an den eher mühsamen Überarbeitungsprozess des Projekts erinnern. Später wurde meine Freude noch größer, als ich erfuhr, dass die Hälfte dieser Kleingruppe Teil des neuen Evangelisationsteams war, das maßgeblich und mit viel Engagement die Hochschultage in ihrer Stadt mit organisiert hatte. 

Das sind nur ein paar Momentaufnahmen einer großen Geschichte. Einer Geschichte von einem Gott, der sieht. Dessen Blick verändert. Zum Beispiel das Leben Studierender. Und genauso auch deins. 

Übrigens habe ich inzwischen auch mitbekommen, dass die Häufung dieses Verses daran liegen könnte, dass er die Jahreslosung 2023 ist. Umso besser und nicht weniger wahr.  

 

Miriam Neber (CAMPUS CONNECT, Leitung des Teams Südost)

 

Mehr über die Arbeit von CAMPUS CONNECT und ob es in deiner Stadt schon eine CONNECT-Gruppe gibt, erfährst du hier.