Die „MyFriends Experience“ für NRW

Gott erleben- mit Freunden.  Im April 2024 besuchte MyFriends Gemeinde im Bergischen Land (NRW), um den Abschluss des 12-wöchigen Jüngerschaft-Trainings „MyFriends Experience“ zu feiern. Hier ein kleiner Rückblick:

Christina „Tini“ Horning, die Leiterin von MyFriends-Deutschland aus Freiburg, und Frank Winnemöller aus Hamburg, fuhren an drei Wochenenden ins „Bergische Land“, um 20 Teilnehmenden Impulse für einen MyFriends-Lebensstil zu geben – und diesen gleich mit ihnen einzuüben. Was heißt es, „Gottes Kinder“ und von Jesus „Gesandte“ zu sein? Und wie leben wir so, dass die Menschen in unserem Umfeld mit uns Gott erleben und selbst zu Jesus finden können? Mit diesen und anderen Fragen haben wir uns als Gruppe intensiv auseinandergesetzt.

Während der zwölf Wochen haben sich die Teilnehmenden zusätzlich regelmäßig in kleinen Gruppen getroffen und sich gegenseitig beim Einüben dieses Lebensstils ermutigt.

„Ich bin ermutigt, weiterzugehen. In meiner Kleingruppe wollen wir auf jeden Fall bis zum Jahresende 2024 weitermachen. Danke!“

„Ich möchte weiter ein Zeugnis sein. Ich will mehr zu uns nach Hause einladen, nicht nur in die Gemeinde.“

„Ich will mir Zeit für die Menschen in meiner Pusteblume nehmen.”

Die Sache mit der Pusteblume

Die Pusteblume dient uns bei MyFriends zum einen zur Veranschaulichung, wie sich Gottes Reich ausbreiten kann. Zum anderen hilft es uns, die Menschen, die um uns herum sind, vor Augen zu haben: unsere Arbeitskollegen, Nachbarn, Familie, Freunde und andere.

Jeder Samen an der Pusteblume steht für eine Person. Wenn die Samen reif sind, sorgt der Wind dafür, dass sie in ein neues Umfeld ausgesät werden und dort neue Pusteblumen wachsen. Jesus verglich die Wirkung des Windes mit dem Wirken des Heiligen Geistes. Wie der Wind die reifen Pusteblumen-Samen davonträgt und aussät, so bewirkt der Heilige Geist, dass in dem Umfeld, in das ein Jesus-Nachfolger „ausgesät“ ist, Gottes Reich wächst. Im Bild gesprochen, wächst dann eine neue Pusteblume, die wieder aussäen kann

Ist es nicht großartig, wenn wir Menschen anleiten können und diese sich entscheiden, mit Gottes Liebe in Einzelne zu investieren? Und dass die dann wiederum das Gleiche tun … damit alle Gottes Liebe erfahren, Jesus erleben und ihm folgen?

Frank Winnemöller – MyFriends Deutschland

Willst du mit deiner Kirche ebenfalls eine MyFriends experience erleben? Dann melde dich hier.

Hast du dir einmal Gedanken darüber gemacht, welche Dinge du in deinem Leben wirklich brauchst? Was würdest du so richtig vermissen und um jeden Preis auf einer langen Reise mit dir tragen wollen? Diese Gedanken sind seit meinem Auszug aus der geräumigen Wohnung in Königsbach ein ständiger Begleiter für mich geworden. 

 Was brauche ich zum Leben, was ist mir besonders wichtig? Sind es modische Kleidungsstücke, praktische Alltagsgegenstände, emotionale Erinnerungsstücke oder geschmackliche Highlights? Anfang Juni stehe ich in meinem kleinen Zimmer in Dublin und frage mich: Was nehme ich für die viertägige, spontane Irland-Pilgerreise mit einer Gruppe aus Österreich mit?
Alles, was ich einpacke, muss ich auch tragen und bei 20 – 30 km pro Tag kann das ganz schön anstrengend werden.

Eine tiefe, rätselhafte Stille

School of Novice, so heißt das Programm von Campus für Christus Österreich, das über ein Jahr lang in junge Erwachsene investiert und sie in ihrem Glauben stärkt. Am Ende steht eine gemeinsame Reise nach Irland – auf den Spuren der irischen Mönche und Nonnen. Ich darf Begleiterin sein, denn ein Platz in der Gruppe ist spontan frei geworden. 

Ohne große Erwartungen setze ich mich in den Zug Richtung Treffpunkt. Meine Gefühle sind gemischter Natur, denn so richtig weiß ich nicht, auf was ich mich da einlasse. Im Gepäck habe ich neben viel Wasser, etwas Verpflegung, Kleidung, mein Tagebuch und – das wird mir erst später deutlich – viele andere Lasten. 

Eins kann ich sagen: Es ist ein außergewöhnlich verbindendes Erlebnis, auf eine solch einfache Weise zu reisen. Alles, was wir als Gruppe benötigen, haben wir in unseren Rucksäcken. Auf alles, was wir nicht dabei haben, müssen wir verzichten oder es wird uns auf dem Weg bereitgestellt. Schritt für Schritt wagen wir uns aus der Zivilisation in die atemberaubende irische Natur. Schritt für Schritt hinein in eine tiefe, verbindende Gemeinschaft, aber auch eine tiefe, rätselhafte Stille.

Der Weg bietet beides:
Gemeinschaft & Zeit, die man allein verbringt.

Obwohl ich am Anfang noch abwartend war, kann ich mich am Ende nur unter Tränen von den einzelnen Personen verabschieden. Ich durfte so viele wundervolle, ermutigende Gespräche führen, wurde selbst herausgefordert und hatte Zeit aufzutanken. `Überraschend gesegnet`, das würde ich als Überschrift für diesen kurzen aber prägenden Abschnitt meines Lebens wählen.

Aber zurück zu meiner Packliste: Was habe ich auf der Reise wirklich vermisst? NICHTS.
Die Einfachheit war unbeschreiblich schön und mir wurde deutlich: Ich habe alles, was ich brauche.

Was habe ich unnötigerweise mit mir getragen? 

Kleidungsvariationen! Ich sag´s euch, absolut überbewertet, wenn man auf einer solchen Reise ist. Aber neben diesen materiellen Lasten wurde mir auch bewusst, wie viele Verletzungen, Enttäuschungen, Ansprüche an mich oder Andere, (eigensinnige) Wünsche und scheinbare Verantwortlichkeiten ich mit mir herum schleppe.
Im Alltag habe ich kaum Zeit zu hinterfragen, was ich wirklich behalten und was ich über Bord werfen will. Doch der Juni 2023 hat die ersten Schritte dazu wieder möglich gemacht.  

Ich möchte mich dort einbringen, wo ich gebraucht werde und meine Gaben dazu nutzen, andere zu unterstützen. Dabei möchte ich mich nicht überfordern – auch nicht für Menschen – sondern mich an das halten, was Jesus für mich im Sinn hat. Ich möchte Menschen ermutigen, über ihren Tellerrand zu schauen, kritische Fragen stellen und mich dabei selbst immer wieder hinterfragen. Ich möchte mich nach Leichtigkeit ausstrecken – beim Rucksack packen und in meinem Herzen.

Hast du dir einmal Gedanken darüber gemacht, welche Dinge du in deinem Leben wirklich brauchst?
Auf diese Frage gibt es keine einfache Antwort. Ich denke, es ist weniger, als wir denken, aber umfassender, als wir verstehen.

 

Lea macht mit Campus Go einen 6-monatigen STINT Einsatz (Short Term International) in Irland, wo sie sich im Agape Team, der Studierendenbewegung und jungen Erwachsenenarbeit einbringt. Mehr über die verschiedenen Arten von Auslandseinsätzen und unseren Einsatzstellen könnt ihr unter www.campus-go.de lesen.