Lieben – Scheitern – Leben

„Do you believe in life after love?” singt Cher in ihrem wohl bekanntesten Hit. Glaubst du an ein Leben nach der Liebe. Wenn Beziehungen zu Bruch gehen, fühlt es sich manchmal so an, als würde auch das Leben selbst enden. Neben Selbstzweifeln, Verletzung und Gefühlschaos stehen die Betroffenen vor großen finanziellen und organisatorischen Herausforderungen. All das verstärkt sich noch einmal, wenn gemeinsame Kinder mit betroffen sind.

Für Christen und Christinnen, die Ehe als eine gottgefügte Verbindung ansehen, wiegt eine Scheidung besonders schwer und führt zu vielen Fragen. Darf ich mich überhaupt scheiden lassen? Wird Gott mich dann trotzdem noch segnen? Darf ich dann jemals wieder heiraten? Was werden die anderen Christen von mir denken?

In genau diesen, von Fragen, Unsicherheiten und Verletzung zermürbten, Lebensabschnitt stellt sich Uli Täuber mit seinem Team von „Lieben – Scheitern – Leben“ (kurz: LSL).
LSL ist ein Programm für Menschen, die gerade in einer Trennungssituation stecken oder eine Trennung erlebt haben. Es ist eine Hilfestellung, um mit der Situation besser klarzukommen oder sie nachträglich gut zu verarbeiten.

Aus der Betroffenheit zu Ermutigern

Gemeinsam mit anderen Betroffenen leitet der Kurs durch sieben Treffen, die durch gemeinsames Essen, Austausch mit anderen Betroffenen und Inputs durch das LSL-Team geprägt sind. Wichtig dabei: Auch das gesamte LSL-Team selbst besteht aus Betroffenen, die so ihre eigenen Erkenntnisse, Geschichten und Erfahrungen mit den Teilnehmenden teilen. „Dadurch entsteht auch eine Community, weil die Menschen denselben Hintergrund haben und sich auf demselben Boden begegnen. Das erleben die meisten Menschen in Trennungssituationen nicht – die fühlen sich damit oft ganz allein“, erklärt Uli die Besonderheit des Programms. „Dass Trennung endlich einmal offen thematisiert wird und man in den Austausch mit anderen Betroffenen gehen kann, ist für viele unserer Teilnehmenden eine Schlüsselerfahrung.“

Aus eben dieser eigenen Betroffenheit heraus hatte sich Uli damals entschieden, Teil von LSL zu werden und es hier in Deutschland mit aufzubauen. Sein Wunsch war es, dass Christen und Christinnen – aber auch Menschen ohne Bezug zum Glauben – durch diese schwere Zeit eben nicht allein gehen müssen. Aber entspricht das denn unseren christlichen Werten? Sollten wir nicht eigentlich Programme gegen Scheidung entwickeln?

Ein Programm für echte Menschen

„Ob man für oder gegen Scheidung ist, ist eigentlich egal“, antwortet Uli, „weil es einfach passiert. Es ist bereits Teil unserer Welt – auch im christlichen Umfeld.“ Ja, die Bibel und auch Jesus selbst schätzen Ehe sehr hoch und stehen dafür ein, dass sie geehrt wird. Doch ein Blick in die Bibel zeigt ebenfalls: Auch dort gibt es viele gescheiterte Beziehungen. Es ist die Realität, in der wir leben. „Deshalb finde ich das so wichtig, dem zu begegnen und das als Barmherzigkeit, als Wegbegleitung anzubieten. Klar, findet Gott das nicht toll, wenn Ehe geschieden wird. Aber er weiß, dass es passiert und auch dann sind wir noch in der Hand Gottes.“

Doch genau das erfahren viele geschiedene Menschen nicht. In den meisten Gemeinden gibt es Angebote und Predigten für Paare, inzwischen auch immer mehr für Singles. Doch um das Thema „Scheidung“ machen viele noch immer einen großen Bogen. Tatsächlich berichten Betroffene eher von sehr negativen Reaktionen, die ihnen im kirchlichen Umfeld begegnet sind. Das möchte LSL ändern.

Gemeinsam stark

Als besonders segensbringend empfindet Uli dabei zum einen das gemeinsame Essen, denn für einige ist genau das etwas, was sie seit der Scheidung nicht mehr erleben. Zum anderen ist es das Aufeinandertreffen von Menschen in den verschiedenen „Trennungsphasen“, dass er als sehr konstruktiv beschreibt:

„Für frisch Getrennte ist es hilfreich, Menschen zu treffen, deren Scheidung schon länger her ist und die auf ihrem Weg schon weiter sind. Die können ihnen dann helfen, sie ermutigen und von ihren Erfahrungen erzählen. Menschen, bei denen das alles schon länger her ist, werden von den frisch Getrennten wiederum ermutigt, die eigene Situation nochmal genauer anzuschauen und bewusster zu bearbeiten.“

Auf dem Weg in eine gesunde Zukunft

Jede Geschichte ist ganz individuell, jede Erfahrung anders. Doch einige Dinge sind bei ihnen allen gleich: Die verschiedenen Trauerphasen und Emotionen müssen durchlebt, wahrgenommen und verarbeitet werden. Verzweiflung darf ihren Platz haben und auch die eigene Wut, die Einsamkeit und das Gefühl, allein gelassen worden zu sein. In all dem begleitet LSL diese Menschen und hilft ihnen, diesen Lebensabschnitt bewusst und konstruktiv zu durchleben.

„Das Ziel ist, dass die Teilnehmenden ihren Prozess verstehen und ermutigt werden, diesen Weg zu gehen. Dass sie neue Hoffnung schöpfen, neue Perspektiven entdecken, erleben, wie Jesus auf diesem Weg mit ihnen geht und was der nächste Schritt für sie ist“, beschreibt Uli, was sie mit ihren LSL-Kursen verfolgen. „Eigentlich ist mein Wunsch, dass Betroffene sprachfähig werden. Mein Wunsch ist immer, dass Menschen in der eigenen Situation gesegnet werden und erleben, wie Gott vieles wieder heilen kann. Aber dass auch aus diesen schlechten Erfahrungen irgendwann eine Segensquelle werden kann.“

Du möchtest noch mehr über Lieben-Scheitern-Leben erfahren oder herausfinden, wann der nächste Kurs in deiner Nähe stattfindet? Hier findest du alles, was du wissen musst.

Mitch K. – creative lab

Hast du dich schon immer gefragt wie es hinter den Kulissen von CAMPUS wirklich aussieht? Dann mach’s einfach wie Johannes und werd Praktikant oder Praktikantin bei einem unserer Ministries! Seit ein paar Wochen ist Johannes jetzt bereits Teil von CAMPUS CONNECT und hat schon viel miterleben dürfen. Davon berichtet er in diesem Beitrag:

Ein Praktikant bei CAMPUS CONNECT

Wo um alles in der Welt soll ich denn mein Praxis-Semester machen?“
Das habe ich mich lange gefragt bzw. noch länger vor mir hergeschoben. Man kennt’s, ja. Und dann kam die Idee. Warum nicht einfach bei CAMPUS CONNECT? CONNECT kenne ich jetzt seit drei Semestern von meiner Hochschule. Das Pflichtpraktikum wirklich sinnvoll zu nutzen, 20 Wochen meiner Zeit und Energie in den Bau Gottes Reiches zu investieren, ein cooles, ermutigendes Umfeld und geistliches Wachstum. Das war mein Antrieb und meine Entscheidung! 

Gestartet bin ich mit der Reloaded in Gießen, das ist die Mitarbeiterfreizeit von CAMPUS CONNECT. Perfekt, um den ganzen Staff mal kennenzulernen und gemeinsam für die Arbeit im neuen Semester komplett aufzutanken. Anschließend durfte ich eine sehr coole und moderne Working Culture kennenlernen: Einen sehr lebendigen Arbeitsalltag mit vielen MacBooks und noch mehr Kommunikation im Team. Da wird’s definitiv nie langweilig. Vor allem hier im HUB, wie in meinem Fall der HUB Nürnberg, wo Hauptamtliche, Praktikanten und FSJler aus mehreren CAMPUS Ministries zusammenkommen, ist ständig Betrieb und gute Laune angesagt. Da muss man erstmal einen ruhigen Spot für ein Meeting finden. 

So viel mehr als nur Kaffee-Kochen

Am meisten begeistert mich momentan die Abwechslung in meinen Aufgaben und Tätigkeiten. Angefangen hat es mit dem Semesterstart in Deggendorf, als wir die CONNECT Gruppe beim Erstsemesterstand mit einem sehr begehrten Brotdosen-Gewinnspiel unterstützt hatten. Nicht zu vergessen die Planung des Regiotages in den verschiedenen Regionen, als ich gemeinsam mit Miri das Thema, den Ablauf und die Koordination an die Regiotag-Leitenden aus unseren Staff bearbeiten durfte. Neben den geistlichen Denkarbeiten tut es dann auch ganz gut, zwischendurch unsere Teamer Welcome-Packages zu packen und zu verschicken – natürlich mit sehr viel Liebe – und sich als Pro11-Aushilfe bei 2 Jugendfußballkicks sportlich ins Zeug zu legen. 

Total viel Neues durfte ich jetzt schon bei Projekten lernen, die sich durchs ganze Semester ziehen werden. Super spannend, den ganzen Prozess von Anfang bis Ende mitzuerleben und zu gestalten. Richtig cool finde ich, dass ich so alle Projekte und deren Planungen gemeinsam mit einem Staff Buddy rocken darf. Eines meiner Projekte ist z. B. die Konzeptentwicklung, Planung und Durchführung unserer CONNECT Lounge als Rückzugsorts während des ZimZum-Festivals (wo ihr übrigens alle vorbei schauen dürft) oder das Besuchermanagement der CONNECT25 zu unterstützen, um uns allen im März 25 ein geniales Event zu bereiten.

Vom Mentee zum Mentor

Ein weiteres Ziel ist in diesem Semester die Neugründung der CONNECT-Gruppe in Erlangen. Nach zwei fleißigen Flyer-Verteilaktionen an der Uni, durften wir bereits das Semester Opening mit Singer Songwriter Simon Taglauer und weitere CONNECT-Abende planen und miterleben. Richtig schön, zu spüren, wie auch dort Gott mit seiner Liebe neugierige Studis zusammenbringt. 

Nicht nur in Erlangen durfte ich Zeugnis und Erfahrungen aus meiner eigenen CAMPUS CONNECT Zeit weitergeben – auch mit dem Leitenden aus der Landshuter CONNECT-Gruppe durfte ich bereits Coaching-Erfahrungen sammeln. 

Und es bleibt weiterhin abwechslungsreich! Als nächstes darf ich mit nach Gießen, um gemeinsam mit dem Event-Team Vorbereitungen für die CAMPUS-internen Community Days zu erledigen. 

So jetzt genug Details – ich glaub ihr merkt, wie vielfältig mein Arbeitsalltag aussehen kann. Obwohl – ein Punkt hat mich noch sehr begeistert: Neben der Chapel jeden Dienstag (eine Art Gottesdienst im HUB), bei der man zusammen in die Gegenwart Gottes eintaucht, fand ich es super inspirierend, zu sehen, wie viel Gebet in einem Arbeitsalltag steckt. Ob vor einem Meeting oder nach der Planung und Organisation – es ist richtig ermutigend, unsere Arbeit ständig in Gottes Hände zu legen. 

Johannes K. – Praktikant CAMPUS CONNECT

Diesen Sommer war es endlich soweit: das 20. internationale Crescendo Summer Institute (kurz CSI) durfte in Tokaj/Ungarn stattfinden und zwar mit mehr Teilnehmenden, als jemals zuvor. Claudia M. berichtet von einer bewegenden Zeit, die – natürlich – voller Musik und Kreativität war.

Hoffnung für mehr …

 – wie passt so ein Motto zu internationalen Meisterkursen für Orchester-Instrumente, Gesang, Jazz und alte Musik? Spontan erwartet man vielleicht: Hoffnung für mehr Karriere! Ja, natürlich. Das ist der Grund, warum Musikstudierende während der Semesterpause auf Meisterkurse fahren. Und natürlich ist die künstlerische Förderung auch beim Internationalen Crescendo Summer Institute im Fokus.

Warum dann Hoffnung für mehr … ?

Das Anliegen von Crescendo ist ganzheitlicher: Die Musikstudierenden sollen in allen Lebensbereichen und Persönlichkeitsaspekten gestärkt werden. Ein Student beschreibt es so:

Die Teilnahme an Crescendo in den letzten drei Jahren war eine transformative Reise, die über die reine musikalische Performance hinausgeht. Unter dem einzigartigen Motto „Crescendo – mehr als Musik“ hat das Festival nicht nur meine musikalischen Fähigkeiten gefördert, sondern auch meinen Horizont erweitert und mir neue Perspektiven eröffnet, z. B. […] über die Essenz der menschlichen Existenz und geistliche Fragen. […] Das macht jedes Jahr zu einer wirklich bereichernden Erfahrung.

Unsere morgendlichen Impulse „Tune-In“ kannst du hier auch auf Englisch nach-hören.­

20-jähriges Crescendo Summer Institute

… bedeutet u. a.: 12 Tage mit ca. 190 Studierenden, knapp 50 Lehrenden und vielen freiwilligen Helfern und Helferinnen – mit weiteren Gästen sprechen wir von insgesamt ca. 400 Personen aus 38 Ländern. Angeboten wurden 23 Konzerte, 15 Workshops und weiterführende Angebote. Es gab eine musikalische Ausgestaltung von 2 lokalen Gottesdiensten sowie Kirche Kreativ, Möglichkeiten für Mentoring und persönliche Segnungs- und Gebetszeiten und 7 Kleingruppen-Treffen. Und natürlich unzählige inspirierende Gespräche beim Essen, auf dem Weg zu den Konzerten, abends beim Wein und in den Zimmern.

Ordentlich gefeiert wurde außerdem beim YOUbileum, bei dem wir staunend auf 20 Jahre CSI zurückblicken durften. Zur Feier des Tages haben die Dozenten die Studierenden mit kleinen Köstlichkeiten bedient und auf sehr erheiternde Weise musikalisch unterhalten. Einige Dozenten und Mitarbeitende waren von Anfang an und jedes Jahr mit dabei – das begeistert uns unglaublich! Doch eine Sache gab es bisher noch nie: Die Dozenten sangen als kurzfristig zusammengestellter Chor aus vollen Herzen „Amazing Grace“.

Freud und Leid gemeinsam teilen

Mit dabei waren 15 Studierende und 3 Dozenten aus der Ukraine, die endlich einmal unbeschwert von Fliegeralarm und Kriegsmeldungen musizieren und die Gemeinschaft genießen konnten. An dieser Stelle können wir „Vielen Dank!“ an alle sagen, die mit ihren Spenden das möglich gemacht haben!

Was es bedeutet, derzeit in der Ukraine zu leben? Nastja, die Leiterin von Crescendo dort, hat uns während der Vorkonferenz „sostenuto“ mit hineingenommen in das, was sie beschäftigt – im täglichen Erleben und in ihren Gedanken und Emotionen.

Wir sind auch weiterhin mit ihr in Kontakt und versuchen zu unterstützen, so gut es geht. Bitte betet mit für Frieden, Trost, Bewahrung und innere Stärke in dieser schweren Situation!

Erste Schritte im Glauben

Von all den kleine und großen Gesprächen zwischen den Veranstaltungen ist mir besonders eines in Erinnerung geblieben – ein kurzer Austausch mit einem jungen Mann auf der Abschlussparty:

Einer der jugendlichen Volontäre sitzt beim Einlass und hört zu, was ich von unseren Erlebnissen im Gebetsteam andeute. Plötzlich mischt er sich ins Gespräch ein und meint etwas flapsig: „Du kannst ja auch mal für mich beten.“ Daraufhin frage ich ihn: „Wofür denn?“„Eigentlich geht es mir richtig gut. Aber besser geht doch immer, oder!?“„Natürlich!“ Eine solche Einladung lasse ich nicht lange liegen und betete direkt los, dass er etwas richtig Gutes erlebt und das im Zusammenhang mit Gott sehen kann. Danach sah ich ihn an und fragte ihn, wie dieser Moment für ihn gewesen ist, worauf er begeistert erwiderte: „Das hat mir gefallen! Das hat noch nie jemand für mich gemacht!“

Auch bei anderen haben wir erlebt, wie sie das Angebot für Gebet annahmen, teilweise auch für sie zum ersten Mal. Wieder andere wollten mehr über den christlichen Glauben erfahren oder sind bewusste Schritte auf Gott zu gegangen. Wir staunen über die Offenheit für Gott und die vielen besonderen Erlebnisse! Und wir beten, dass Gott den Teilnehmenden auch das Jahr über weiter begegnet – in den Musikhochschulen oder Theatern, den Orchestern oder beim Unterrichten.

Claudia M. – crescendo

Vor gut einer Woche zogen wieder eine Hand voll junger Menschen in die CAMPUS-WG – doch diesmal ist etwas anders. Aus PATH Academy wurde CAMPUS FSJ und auch wenn damit einige Veränderungen verbunden sind, bleibt manches doch gleich. Die Aufregung zum Start zum Beispiel. Projektleiter David M. erzählt, wie er den Tag erlebt hat:

Egal ob Großstadt oder Kuhdorf, Bayern oder Hessen – deutschlandweit hieß es zuletzt für viele „Kindergarten, ade!” 

Über 800.000 Schulanfänger waren mit ihren Rucksäcken und Schultüten unterwegs. Begleitet von Eltern, denen neben dem Stolz eine Frage im Gesicht geschrieben stand: „Ist mein Kind wirklich so schnell groß geworden?”. Für die Kids selbst wartet ein neuer Lebensabschnitt, der bei ihnen innerlich eine Mischung aus Anspannung und Vorfreude auslöst. Einige können es noch gar nicht greifen: „Was kommt da eigentlich auf mich zu?”

Fragen, denen sich auch unsere neuen FSJler und ihre Eltern gegenübersehen. Vorletzten Sonntag (08.09.) startete ihr neuer Lebensabschnitt in Nürnberg, der so manche Parallele zum Schulstart der Youngsters aufweist. Ein feiner Unterschied liegt jedoch in der Tatsache, dass der Schritt für ¾ der FSJler mit einem Auszug von zu Hause verbunden ist. Es ist ein Schritt ins Ungewisse, von dem sie sich persönliches und geistliches Wachstum erhoffen. Ihre Prägungen und Persönlichkeiten mögen dabei verschieden sein, doch teilen sie alle eine Leidenschaft: Jesus. Ihm möchten sie nachfolgen, ihn besser kennenlernen und ihre Gaben mit und für ihn einbringen. Aus diesem Grund sind wir in das Modell FSJ gestartet, haben den Praxisanteil erhöht und einen christlichen Kooperationspartner (Netzwerk-M) gefunden. Es ist ein FSJ, das sich über drei Campus-Ministries erstreckt und nicht (wie in der Vergangenheit) auf einzelne Bereiche beschränkt ist.

Gemeinsam für die Voranbringer von Morgen

Es ist ein Projekt, das von vielen Menschen getragen wird. Von den Eltern, die ihre Kids ziehen lassen. Von den Unterstützern, die das FSJ ermöglichen. Von den FSJlern, die bereits in jungen Jahren ihre Komfortzone verlassen. Freunde und Bekannte, die für sie beten und ein Pool an Mitarbeitenden, die sich tagtäglich für sie einsetzen. 

Für mich persönlich hat sich die Rolle (Projektleiter) geändert, der Herzschlag ist jedoch derselbe geblieben: „Meine Leidenschaft liegt darin, Menschen zu fördern, ihr Potenzial zu entfalten, Konzepte zu formen, die Wirklichkeit werden und Brücken zu bauen, wo Grenzen sind.”

Es ist ein Privileg, das Jahr mit Hanna, Levi, Lena und Christy-Rose anzugehen und ich bin gespannt, was Gott alles bereit hält. 

David M. – Projektleiter CAMPUS FSJ

Anfang Juni ging es für unsere PATH Academy nach Inarcs, einem Ort in der Nähe von Budapest. Eine Woche lang wollten die Studis dort KEMA (Kelet Európa- Misszió), den lokalen Partner von GAiN, kennenlernen und unterstützen wollten. Maria, Leiterin der PATH Academy Deutschland, berichtet von einer Woche wie einem bunten Blumenstrauß an Erlebnissen und Wundermomenten, für die die Gruppe Gott unglaublich dankbar ist.

Eine PATH-Woche in Ungarn

Einen großen Teil der Woche waren wir Mitarbeitende bei einem Kids-Camp für ukrainische Adoptiv- und Pflegefamilien. Wir unterstützten das ukrainische Team der Organisation „Mercy Projects”, die das Camp geplant hatte. Dieses Camp war eine besondere Gebetserhörung, denn seit mehreren Monaten hatte ich als Leitung den Wunsch gehabt, dass wir als PATH Academy in Ungarn bei einem Kidscamp mitmachen könnten. Darum war die Freude riesig, als die Info kam, dass unser Termin für die Reise nach Ungarn mit diesem Kids-Camp zusammenfallen sollte. Ohne direkte Absprache untereinander waren unsere Kalender im Einklang. Genial, wie Gott hier in charge gewesen war! 

Während des Camps lag uns als Gruppe ein ukrainischer Junge besonders am Herzen und wir konnten sehen, wie Gott über die Woche bei dem Jungen etwas in Bewegung setzte. So beschreibt es Johannes, einer unserer Studis:

„Ein ukrainischer Junge war echt herausfordernd. Bei Problemen oder Streit hat er direkt zugeschlagen oder etwas zerstört. Er war nicht in der Lage, seine Gefühle zu kontrollieren. Als Gruppe haben wir überlegt, was wir tun können und für den Kleinen gebetet. Wir haben bewusst Zeit mit ihm verbracht, weil wir ihm Gottes Liebe und Annahme zeigen wollten. Obwohl wir nur einige Tage zusammen waren, veränderte sich was bei ihm. Er wurde ausgeglichener, fröhlicher und schlug weniger zu. Gott hat ein Stück Heilung geschenkt.”

Hilfe mit Schneeball-Effekt

Neben dem ukrainischen Kids-Camp konnten unsere Studierenden einen ersten Eindruck von der humanitären Hilfe vor Ort bekommen. So koordinierten wir als Gruppe eine Verteilaktion von Kleiderspenden, halfen tatkräftig mit, einen LKW mit Hilfsgütern auszuladen und brachten Lebensmittelpakete zu armen Familien in der Region. Ein Highlight dabei war, eine Familie kennenzulernen, deren Haus im Rahmen eines Bauprojekts von GAiN im Jahr davor grundlegend renoviert worden war. Es war inspirierend zu hören, was seitdem noch alles passiert war: Seit dem Bauprojekt wollte auch die Dorfgemeinschaft die Familie stärker unterstützen. So kam es, dass die Mutter der Familie einige Monate vor unserem Besuch einen festen Job im Dorf angeboten bekam, was für die Familie ein weiterer Schritt aus der Armutsspirale war.

Es hat uns alle motiviert zu sehen, wie durch einen Baueinsatz ein Unterschied im Leben der Familie gemacht werden konnte und dabei mehr ins Rollen kam als gedacht. „Mache für einen, was du für alle tun möchtest”, so hat es der amerikanische Pastor Andy Stanley ausgedrückt. Diese Perspektive gibt Hoffnung und Antrieb zum Weitermachen. Es hat uns begeistert zu sehen, wie GAiN für diese eine Familie einen Anstoß zur Veränderung geben konnte. Und es macht Mut, dass auch wir im Kleinen einen Unterschied machen können, der am Ende weitere Segenskreise zieht, als wir uns vorstellen können.

Maria – Leitung PATH Academy Deutschland

Gott erleben- mit Freunden.  Im April 2024 besuchte MyFriends Gemeinde im Bergischen Land (NRW), um den Abschluss des 12-wöchigen Jüngerschaft-Trainings „MyFriends Experience“ zu feiern. Hier ein kleiner Rückblick:

Christina „Tini“ Horning, die Leiterin von MyFriends-Deutschland aus Freiburg, und Frank Winnemöller aus Hamburg, fuhren an drei Wochenenden ins „Bergische Land“, um 20 Teilnehmenden Impulse für einen MyFriends-Lebensstil zu geben – und diesen gleich mit ihnen einzuüben. Was heißt es, „Gottes Kinder“ und von Jesus „Gesandte“ zu sein? Und wie leben wir so, dass die Menschen in unserem Umfeld mit uns Gott erleben und selbst zu Jesus finden können? Mit diesen und anderen Fragen haben wir uns als Gruppe intensiv auseinandergesetzt.

Während der zwölf Wochen haben sich die Teilnehmenden zusätzlich regelmäßig in kleinen Gruppen getroffen und sich gegenseitig beim Einüben dieses Lebensstils ermutigt.

„Ich bin ermutigt, weiterzugehen. In meiner Kleingruppe wollen wir auf jeden Fall bis zum Jahresende 2024 weitermachen. Danke!“

„Ich möchte weiter ein Zeugnis sein. Ich will mehr zu uns nach Hause einladen, nicht nur in die Gemeinde.“

„Ich will mir Zeit für die Menschen in meiner Pusteblume nehmen.”

Die Sache mit der Pusteblume

Die Pusteblume dient uns bei MyFriends zum einen zur Veranschaulichung, wie sich Gottes Reich ausbreiten kann. Zum anderen hilft es uns, die Menschen, die um uns herum sind, vor Augen zu haben: unsere Arbeitskollegen, Nachbarn, Familie, Freunde und andere.

Jeder Samen an der Pusteblume steht für eine Person. Wenn die Samen reif sind, sorgt der Wind dafür, dass sie in ein neues Umfeld ausgesät werden und dort neue Pusteblumen wachsen. Jesus verglich die Wirkung des Windes mit dem Wirken des Heiligen Geistes. Wie der Wind die reifen Pusteblumen-Samen davonträgt und aussät, so bewirkt der Heilige Geist, dass in dem Umfeld, in das ein Jesus-Nachfolger „ausgesät“ ist, Gottes Reich wächst. Im Bild gesprochen, wächst dann eine neue Pusteblume, die wieder aussäen kann

Ist es nicht großartig, wenn wir Menschen anleiten können und diese sich entscheiden, mit Gottes Liebe in Einzelne zu investieren? Und dass die dann wiederum das Gleiche tun … damit alle Gottes Liebe erfahren, Jesus erleben und ihm folgen?

Frank Winnemöller – MyFriends Deutschland

Willst du mit deiner Kirche ebenfalls eine MyFriends experience erleben? Dann melde dich hier.

Mit dem neuen Projekt „Walk and Talk“ ist central.arts buchstäblich in der Kunst unterwegs. Julia Buch, central.arts Leipzig, erzählt:

„Sich auf den Weg machen.
Gedanken in Bewegung bringen.
Neues kennenlernen. Einander begegnen.“

Bei «Walk and Talk» sind wir als Kreativschaffende gemeinsam in der Stadt unterwegs, um Kunst zu genießen, uns auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.

Die Methode Walk & Talk etablierte sich Ende der 1990er Jahre vor allem durch die Arbeit der amerikanischen Psychologin Dr. Kate Hays. Das Ganze findet in zwei Akten statt.

1. Akt: Gemeinsamer Besuch einer Ausstellung bzw. eines inspirierenden Ortes.
2. Akt: Einkehr am Ende in ein Lokal oder eine Bar, um das Erlebte gemeinsam bei einem erfrischenden Getränk verstoffwechseln zu können.

Klingt gut, oder?

Dabei kann man sich nicht nur super mit anderen Kreativen connecten, sondern ist gemeinsam in Bewegung, entdeckt zusammen Neues, Wunderbares, Kunstvolles…manchmal vielleicht auch Herausforderndes.


Unser erster Walk & Talk verschlug uns nach Dresden ins Japanische Palais in die Videoaustellung «Ode an das Handwerk» der international bekannten Fotografin Donata Wenders.
Die Video- und Installationskünstlerin porträtierte in der Sonderausstellung „Ode an das Handwerk“ mit Filmen das Handwerk in Sachsen. In zehn Leinwandprojektionen werden Gewerke in den Fokus genommen, die charakteristisch für diese traditionsreiche Region sind und die mitunter vom Verschwinden bedroht sind.

Neben dem gemeinsamen „Entdeckungsdrang“ in der Ausstellung, entstand direkt untereinander ein reger Austausch, der abschließend in einem Lokal mit leckerem Essen, gemütlichem Austausch, Realtalk, Gebet und einem Poetry Beitrag seinen krönenden Abschluss fand.

Defintiv ein Format, dass man in Zukunft des Öfteren in den Dates von central.arts entdecken wird!

Das nächste Walk & Talk findet übrigens hier statt:
01.10.2024
Walk & Talk in Leipzig
Treffpunk: 16:30 Uhr, Alte Spinnerei

Weitere Infos & die Anmeldung dazu findet ihr hier.

Julia Buch – central.arts

Endlich war sie da: Die PERSONANZ’24. Unter dem Titel „Deinem Klang Raum geben“ fanden sich Musik- und Kunstschaffende vom 26.-28.4. in Leipzig zusammen. Unser Ministry crescendo berichtet von ihrem Herzensprojekt:

Was passiert, wenn sich ca. 80 Musik- und Kunstschaffende treffen? Es wird kreativ, unterhaltsam und tiefgehend. Und das ab der ersten Minute. So begann unser Treffen gleich mit einem Höhepunkt am ersten Abend: 

Öffentliche Konzert-Lesung mit Martin Schleske in der Stadtbibliothek Leipzig

Unser Hauptsprecher Martin Schleske – Geigenbauer, Physiker und Autor mehrerer preisgekrönter Bücher – las aus seinen Büchern. Ein crescendo-Ensemble ließ sich davon zum Improvisieren anregen. Dabei fiel manche Bemerkung darüber, wie Gott mit uns Menschen umgeht oder wie wir Menschen bei Gott Halt und Hilfe finden können. Und das in der gut gefüllten Stadtbibliothek Leipzig!

Manchmal sprach Martin ganz offen von Gott. Manchmal umschrieb er auch, wie es mit Gott ist, z.B. so:

In kritischen Lebensphasen lerne Vertrauen, dass du gehalten wirst wie beim Klettern durch das Halteseil. … Wir müssen nicht unsere eigene Sicherung sein. Wir müssen nicht halten, was uns hält. Wir müssen nicht tragen, was uns trägt. Das zu wissen heißt Vertrauen. Vertraue dich Gott an und geh mutig deinen Weg. Denn letztendlich ist das ganze Leben eine Lektion in Vertrauen.

Hier kannst du einen kleinen Ausschnitt der Lesung anhören.

Inspirationen von Martin Schleske

Am Samstag nahm uns Martin Schleske mit in seine Beobachtungen über „Resonanz”: 

Es ist, als würde der Hobel die Hand führen, indem er über das Holz gleitet und auch den Drehwuchs und die Astlöcher integriert.
Geht Gott nicht auch so mit uns um?
Als ob der Bogen den Arm bewegt und die Geige dem Musiker zeigt, wie er sie zum Klingen bringen kann.
Was legt Gott in deine Hand? Was will durch dich zum Klingen kommen?
Oder wie der Reiter sich hineingibt in die Bewegung des Pferderückens und Pferd und Reiter eine Einheit werden.
Wie können wir uns eins machen mit Gott und durch Ihn gestärkt werden und vorwärts kommen? Wie können wir auch miteinander unterwegs und in Resonanz sein?

Resonanz ist so viel mehr. Es ist Selbsthingabe und gleichzeitig Erfüllung. Das eigene Kleinsein zulassen und gleichzeitig Teil eines Größeren werden. Es ist Ohnmacht, die befähigt, über sich hinauszuwachsen, wenn sie sich Gott anvertraut.

Ein anderer Schwerpunkt war die Seelenführung. Was brauchen wir, damit wir durchhalten und fruchtbar bleiben? Martin Schleske legte uns nahe: 

Deine Berufung sollte nicht deine Quelle sein. Berufung darf auch Mühe machen, anstrengen, ermüden. Bei deiner Quelle hingegen sollte es nicht um Professionalität gehen. Sie sollte dir Freude bereiten und ein Bereich sein, wo du auch Fehler machen und mittelmäßig sein kannst. Wo ist deine Quelle, durch die du gestärkt wirst?

Geistliche Erfahrungsräume

Wenn Musik-und Kunstschaffende zusammen kommen, dann lädt das auch ein, sich durch kreatives Tun für Gott zu öffnen: durch gemeinsame Improvisation auf den Instrumenten (Play & Pray), durch Hineinversetzen in einen Bibeltext und den Menschen aus dieser Geschichte eine Stimme zu verleihen, durch Beten mit dem Körper. Oder Lieder für Gott selber schreiben. 

Und was sagen die Teilnehmenden dazu?

“Play & Pray eröffnet einen Raum, in dem ich sehr gut Gott begegnen kann und seine Wahrheiten als sehr stärkend und heilend erlebe.”

“Es war eine wunderschöne Erfahrung, mit Gott so nahe zu sein.”

Crescendo intern – Leiterwechsel

Mit der PERSONANZ’24 begann auch ein neuer Abschnitt bei crescendo Deutschland.
Wir haben dankbar auf die vergangenen vier Jahre unter der Leitung von Max Richter zurückgeschaut: Seiner Initiative verdanken wir diesen Neustart von crescendo in Deutschland. Mit seiner Kreativität und viel Tiefgang hat er crescendo in Deutschland und darüber hinaus geprägt durch viel geistliche Stärkung, z. B. bei den
SELAH-Besinnungszeiten, durch die Förderung von mehreren regionalen und Interessengruppen, durch FUND.STÜCK.WERK – ein Kunstbuch, das unaufdringlich aber tief berührend auf Gott hinweist u.v.m.
Wir sagen: „DANKE für deinen vielfältigen Einsatz! Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit und segnen dich für deinen vor dir liegenden neuen Weg!“ 

Und damit gab er die Leitung an Franz Weidauer weiter. Franz ermutigte uns: “Ich träume von einer Reich Gottes-Perspektive in der Musik und Kunstwelt, von neuen göttlichen Perspektiven für Kollegen, Konzertbesucher, Schüler etc., die keine Hoffnung mehr sehen oder für die das Leben leblos geworden ist. Wir wollen uns in Zeiten von Krise und Stellenabbau ausrichten an Jesus, unserer Hoffnung, und hoffnungsvoll leben! Wie wäre es, wenn Gott uns und unser kreatives Tun und Schaffen neu beflügelt und neues Leben, Berufung, ja Evangelium vom Reich Gottes in der Welt sichtbar wäre?“

Wir wünschen uns, dass weitere Resonanzräume für Gott entstehen und sind gespannt, wie Gott mit uns in den nächsten Jahren unterwegs sein wird!

Claudia Michaelsen – crescendo

Marie arbeitet mit Campus We, weil sie Frauen in ihrer Leitungskompetenz stärken möchte. Wie das aussieht und warum das weniger mit Ausbildung und mehr mit gutem Zuspruch zu tun hat, erzählt sie hier:

Abends noch auf der Bühne bei der Connect Konferenz in Gießen, sitze ich am nächsten Morgen bereits um 6 Uhr im Zug nach Basel SBB auf dem Weg zum Netzwerktreffen von Campus WE. Nicht ganz mein normaler Tagesrhythmus, doch wie heißt es so schön: „The early bird catches the worm!” Wobei es eher ein ICE als ein Wurm ist, den ich fange. 

Das Netzwerktreffen ist ein Wochenende, das leitende Frauen aus dem deutschsprachigen Raum zusammenbringen möchte, die mit Campus WE verbunden sind. Insgesamt 17 Frauen sind gekommen, jung bis älter und aus unterschiedlichen Verantwortungsbereichen. Die Tage sind gefüllt mit vielseitigen und tiefen Gesprächen. Über die Herausforderungen nach einer unerklärlichen Kündigung; Projektinitiativen, die unerwartet Fahrt aufnehmen; guter Kaffee und Siebträgermaschinen (I Like!) und Vorträge, die anders liefen als gewollt. 

Ein Gespräch, das verändert

Ein Gespräch hat mich an diesem Wochenende in besonderer Weise bewegt. Doro und ich kommen beim Abendessen ins Gespräch darüber, was sie motiviert hat, zum Wochenende zu kommen. „Eigentlich leite ich ja nicht wirklich, doch ich bin trotzdem gekommen, weil mich zwei Mitarbeiterinnen von Campus eingeladen haben“, meint sie. Verwundert frage ich, was sie denn beruflich macht. Und bin überrascht, als sie erzählt, dass sie Lehrerin, Mama und in der Gemeinde für einen Hauskreis verantwortlich ist. Schwups, sind wir mitten in einem Gespräch darüber, was Leitung im Kern ausmacht. 

Oft definieren wir Leitung als einen Titel, der Rang und Entscheidungsgewalt ausdrückt. Und es gibt einige Leitungspersönlichkeiten, die auf dieser Grundlage leiten. Doch mir gefällt besser, wie Simon Sinek und andere „Leitung” definieren: „The role of the leader is to assist others to be as successful as they can possibly be.” – Als Leitende wollen wir anderen helfen, nach ihrer besten Möglichkeit erfolgreich zu sein. Anders gesagt, Leiter und Leiterinnen wollen andere wachsen sehen. 

Leiten bedeutet daher, „Menschen in Bewegung zu setzen“, sage ich zu Doro, „und setzt du mit deiner Arbeit nicht andere in Bewegung?” Erstaunt schaut sie mich an. „Als Mama (übrigens: einer der schwersten Leitungsjobs von allen), Lehrerin und Hauskreisleiterin bist du verantwortlich für Menschen. Und ich finde, dabei leitest du.” Nun ist es Doro, die mich mit einem verwunderten Lächeln anschaut. 

Später am Abend höre ich sie leicht zögerlich, doch freudig und stolz sagen: „Heute habe ich gelernt, dass ich schon die ganze Zeit leite, obwohl es mir nicht bewusst war. Als Mama, Lehrerin und in der Gemeinde.” (I like it a lot!)

Diese Geschichte drückt für mich so schön aus, wovon wir bei Campus WE träumen: Einander aufbauen, feiern, weiterbringen. Dabei empowern wir nicht zum Selbstzweck, sondern damit wir als Leiterinnen wieder andere empowern. Und selbst Multiplikatorinnen werden, die in derselben Weise zum Segen für Andere werden. 

Maria Wiedemann – Projektleitung Campus WE Deutschland

Auch dieses Jahr schickte unser Fußball-Ministry PRO11 seine Leute nicht nur auf den Platz, sondern auch über die eigenen Landesgrenzen hinaus. Eine Woche lang verbrachte ein kleines Team in Podgorica, der Hauptstadt von Montenegro, um den Menschen dort Gottes Liebe weiterzugeben. Lukas F. erzählt von Muskelkater, Trainingseinheiten und unglaublich bewegenden Begegnungen.

„Danke dass ihr hierher gekommen seid, um mit meinem Sohn Fußball zu spielen.” So der Wortlaut der Mutter eines Teilnehmers der Fußballschule, die wir an drei Tagen in Montenegro mit ausgestalten durften. 

Doch während unseres einwöchigen Missionseinsatzes in Podgorica, der Hauptstadt Montenegros, durften wir weitaus mehr bewirken und erleben, als nur Fußball zu spielen. Angefangen Samstagmorgens, an Memmingens unscheinbaren Flughafen, wo sich unser Team, bestehend aus zwei PRO11 Mitarbeitern und fünf Ehrenamtlichen, das erste Mal in Präsenz getroffen hat. Von Anfang an kam eine sehr gute und freudige Grundstimmung auf, die sich noch die ganze Woche halten und sogar steigern sollte. Nach überstandenem Flug, wurden wir direkt vor Ort herzlich in Empfang genommen und in unsere ansehnliche Unterkunft gebracht. In dieser wurde uns auch genauer mitgeteilt, wie genau die Woche ablaufen wird. Wir trafen dort auf Didi und Frances, ein Missionarsehepaar vor Ort, die uns über die ganze Woche begleiteten und uns in den morgendlichen Bible Studies als Team sowohl geistlich als auch persönlich ausrichteten und förderten. 

Und plötzlich ist es Mittwoch …

Am Mittwochabend, die Hälfte von unserem Mission Trip in Podgorica ist schon um, schleppen wir uns mit Muskelkater ins AirBnB zurück, nachdem wir am 4. Abend in Folge ein Spiel gegen ein lokales Team bestritten haben. Die Beine sind schwer und wir sind alle müde – dennoch herrscht immer noch eine riesige Freude und Euphorie, weil wir auf dem Platz wieder einmal eine tolle Gemeinschaft mit den Gegnern erleben durften. Vor allem aber, weil wir nach dem Match mit unseren Gegnern noch bei gemütlicher Runde zusammensaßen und die Möglichkeit hatten, von unserem Glauben an Jesus zu erzählen. Fast jeden Abend absolvierten wir ein Spiel oder waren Teil eines Turniers gegen lokale Mannschaften. Anschließend saßen wir oft noch lange zusammen und konnten erzählen, wieso wir nach Montenegro gekommen sind, was unser Anliegen ist und manchmal auch direkt unseren Glauben an  Jesus weitergeben. 

Ein 50-köpfiges Team

Innerhalb der Woche durften wir außerdem bei einer mehrtägigen lokalen Fußballschule helfen und das Training von insgesamt etwa 50 Kindern leiten. Dort durften wir ebenfalls Licht sein in der Art und Weise, wie wir mit den Kindern umgegangen sind und sie als einzelne wertgeschätzt haben. Auch mit den Eltern der Kinder hatten wir sehr bewegende Begegnungen. Ein Junge kam am letzten Tag zu uns und bedankte sich sehr herzlich dafür, dass wir extra aus Deutschland gekommen sind, um sie zu trainieren. Er war total begeistert von der Art und Weise, wie wir das Training geleitet haben, von den Übungen und wie liebevoll und respektvoll wir mit ihnen umgegangen sind. Ihm durften wir ein kleines Stück vom Reich Gottes weitergeben. 

Mehr als Fußball

Die Woche war geprägt von Gemeinschaft, geistlichem Wachstum,  Wertschätzung, Humor, kulinarischen Verköstigungen, aber auch Herausforderungen. So wurden wir beispielsweise bei einem Vormittag von dem lokalen Team von Campus für Christus (Cru) an den Uni-Campus mitgenommen, für eine klassische Evangelisations-Aktion. Wir wurden ermutigt, über unseren Schatten zu springen und aktiv auf Leute zuzugehen und ihnen Fragen über die Bibel zu stellen, um so ins Gespräch über den persönlichen Glauben zu kommen. Für die meisten von uns war das eine neue Erfahrung, aber wir durften sehr tiefe und berührende Gespräche führen und erleben, dass es sich lohnt, mutig auf andere zuzugehen. 

Über alle dem Erlebten standen immer die schützenden und bewahrenden Hände unseres  Herrn, der in dieser Woche für alle Beteiligten ganz neu erlebbar war!

 Lukas Friedrich – Mitarbeiter PRO11