Ich bin die Tür

“Ich selbst bin die Tür.” Aha. Mit dem biblischen Gleichnis vom Hirten kann ich was anfangen. Der passt auf einen auf, kümmert sich und geht selbst dem verlorenen Schaf nach. Da ist Beziehung. Aber eine Tür? Statisch, hölzern, kalt, unflexibel. Passt nicht so zu meinem Hirten-Jesus, der liebevoll zugewandt ist und mich wärmend umarmt. Es war erst während einer “Bible-Discovery”-Zeit mit meinem Freund Timo (Name geändert), dass sich dieses starre Bild in ein lebendig-bedeutsames Gleichnis verwandelte. 

Timo kommt aus einem Kontext in Südasien, der sehr traditionsbewusst ist und religiöse Regeln zur Lebens-Maxime erhebt. Ziemlich ähnlich zur Lebenswelt der gesetzestreuen Juden, denen Jesus sich im Johannes-Evangelium als Tür vor die Nase knallt. Timo und ich lernten uns über Dritte während seines Studiums kennen. Er war dafür aus seiner Heimat nach Berlin gekommen, und wurde so mit der, sagen wir mal, nicht ganz so konservativen Atmosphäre der Hauptstadt konfrontiert. Und weil sein Vater zum Christentum konvertiert war, wollte er nun wissen, was das eigentlich bedeutete. Wir verabredeten uns deshalb regelmäßig, um das Johannes-Evangelium zu lesen. Als wir dann zum Gleichnis der Tür kamen, versuchten wir im Gespräch, Sinn und Bedeutung aufzudröseln. Roland Werner findet dazu in der Bibelübersetzung “Das Buch” gute Worte:

“Wenn jemand durch mich hindurch eintritt, dann findet er dadurch Sicherheit. Er gelangt frei hinein und heraus und findet so alles, was er zum Leben braucht.“ (Joh 10,9)

In Jesus kommt beides zusammen: Die Orientierung und Sicherheit von Regeln und Geboten, sowie die lebensspendende Freiheit ohne jegliche Begrenzung. Und nur mit Jesus können wir das Pferd reiten, das den schmalen Grat zwischen beiden Seiten beschreitet, ohne runterzufallen.

Es war diese Geschichte, die sich nicht nur mir in einem neuen Licht darstellte, sondern auch nachdrücklichen Eindruck auf Timo hinterließ. Er entschied sich letztlich, nicht vor der Tür stehen zu bleiben, sondern unter der Leitung des Hirten ein- und auszugehen. Inzwischen ist er zurück in seiner Heimat und erzählt leidenschaftlich Anderen davon. Und wie zu Jesu Zeiten auch, ist es eine befreiende Botschaft für die Einen, während Andere Timo dafür buchstäblich an den Kragen wollen. Wenn du magst, halte gern einen Moment inne, um für ihn zu beten.

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Simon Hainbach – MyFriends

Sophie wusste zwar irgendwie schon immer, dass es diesen Gott gibt, aber wirklich close waren die beiden nicht. Für einen Besuch in der Kirche zu Ostern und Weihnachten hatte es ausgereicht, aber für mehr dann auch irgendwie nicht. Und daran hätte sich vielleicht auch nie etwas geändert…wenn da nicht eine SHINE Group an Sophies Schule gewesen wäre. Aber mal von vorn:

Emilia gründete vor ein paar Jahren zusammen mit einer Freundin eine SHINE Group. Einmal pro Woche trafen sie sich in einer Pause oder nach dem Unterricht mit ein paar Leuten aus ihrer Schule, um gemeinsam über Gott zu sprechen, zu beten und die ein oder andere Aktion durchzuziehen. Irgendwann hatte Emilia das Gefühl, dass sie eine Klassenkameradin, die mit Gott noch nicht so viel zu tun hatte, zu diesen SHINE Group Treffen einladen sollte. Diese Klassenkameradin war Sophie. Anfangs noch etwas skeptisch, ließ sie sich trotzdem auf das Spektakel ein, ging irgendwann einfach mal hin – und war sofort schockverliebt. Irgendetwas an dieser Gruppe fand sie interessant. Sie ging noch einmal hin…und ein drittes Mal…und plötzlich saß sie jede Woche mit den anderen zusammen. 

Bei einem dieser Treffen war es, als Emilia plötzlich mit dem Albtraum aller SHINE Group Leiter und Leiterinnen konfrontiert wurde: Sie wartete und wartete, aber niemand kam. Niemand – bis auf Sophie. Manche von uns hätten die ganze Sache damit vielleicht abgesagt. Denn im Ernst – wieso sollte man für eine einzelne Person einen Input halten? Aber Emilia war da anders. Jetzt hatte sie einmal ein Gruppentreffen vorbereitet, also konnte sie es genauso gut für diese eine Person durchziehen. Und genau das löste irgendetwas bei Sophie aus. Plötzlich hatte sie dieses unglaubliche Bedürfnis, in der Bibel zu lesen. Sie wollte alles von diesem Gott wissen, das es zu wissen gab, nur fehlte ihr noch dieses Buch.

Als Emilia das hörte, fackelte sie nicht lang – direkt am nächsten Tag schickte sie Sophie eine Bibel zu. Und wisst ihr was? Sophie erzählt heute nicht nur, dass sie dank der SHINE Group eine Beziehung zu Jesus begonnen hat, inzwischen hat sie auch eine eigene Group an ihrer neuen Schule gegründet! 

Sophies Leben hat sich komplett verändert. Und das nur, weil sich ein paar Leute aus ihrer Klasse, die sie noch nicht einmal gut kannte, für sie Zeit genommen haben. Es gibt eben Freundschaften, die das Potential haben, unser gesamtes Leben zu verändern. Wenn wir uns die Zeit dafür nehmen.  

 

Wenn du mehr über die Arbeit von SHINE oder auch Teil unserer SHINE Groups werden möchtest, dann schau doch mal auf www.shine-deutschland.de vorbei oder schreibe uns auf Insta @shinedeutschland.