Du bist ein Gott, der mich sieht (1. Mose 16,13).
Von den fünf Karten, die in den letzten Wochen in meinen Briefkasten geflattert sind, waren zwei mit diesem Vers bedruckt.
Die Erste erinnerte mich an unseren CAMPUS CONNECT Regiotag im November. Dort war das nicht nur das offizielle Thema gewesen, sondern hatte auch die Atmosphäre geprägt. Die Studierenden, die daran teilnahmen, gingen mit dem Gefühl nach Hause: Du bist gesehen. Wer du bist und was du tust, ist wertvoll.
Mir ging es da nicht anders. Der Referent an diesem Tag war ein Freund aus meiner Studienzeit. In einem Gespräch mit ihm korrigierte Gott auf liebevolle Weise das verschwommene Bild auf mein Leben, das ich für wahr gehalten hatte.
Die zweite Karte erinnerte mich an viele kleine Begegnungen und Erlebnisse aus dem vergangenen Semester. Scheinbar unzusammenhängende Fragmente wurden unter dieser Überschrift auf einmal Teil eines großen Ganzen:
Neulich fragte mich eine Studentin, wie ich damit umgehen würde, wenn man für Freunde betet und mit ihnen über den Glauben im Gespräch ist, aber scheinbar nichts passiert. Sie schien etwas frustriert zu sein. Ich sagte ihr, was ich mir selbst auch sage: Gib nicht zu schnell auf und vertrau darauf, dass Gott mit anderen Menschen genauso Zeit und einen Prozess hat – wie damals auch mit uns. Und sammle die Momente, in denen dann doch unverhofft das Unerwartete passiert. Die Momente, in denen klar wird, dass über Jahre hinweg eine Veränderung geschehen ist, von der man nur sagen kann:
Da hatte jemand, der das große Ganze überblickt und trotzdem den Einzelnen sieht, seine Finger im Spiel.
Bei einer Tasse Kaffee fragte ich sie, wie sie bei CAMPUS CONNECT gelandet und bereits in ihrem dritten Semester Teil des Leitungsteams einer 160-köpfigen Studierendenbewegung geworden war. Sie erzählte von ihrem Missionseinsatz mit OM (Operation Mobilisation). Als sie davon zurückkam, fand gerade unmittelbar nebenan eine CAMPUS CONNECT Veranstaltung statt. Dort lernte sie unerwartet zwei CONNECT-Studierende aus ihrer Stadt kennen. Gleich mit Studienbeginn fand sie zum CONNECT-Programm für Erstis und darüber eine Gruppe junger Frauen, die heute ihre Kleingruppe und engsten Freunde sind. Gott hatte sie gesehen, geführt und wirklich gut vorgesorgt.
Es freute mich unglaublich, dass ihre Studierendenbewegung das Startklar-Programm zum ersten Mal benutzt hatte. Ich konnte mich noch gut an den eher mühsamen Überarbeitungsprozess des Projekts erinnern. Später wurde meine Freude noch größer, als ich erfuhr, dass die Hälfte dieser Kleingruppe Teil des neuen Evangelisationsteams war, das maßgeblich und mit viel Engagement die Hochschultage in ihrer Stadt mit organisiert hatte.
Das sind nur ein paar Momentaufnahmen einer großen Geschichte. Einer Geschichte von einem Gott, der sieht. Dessen Blick verändert. Zum Beispiel das Leben Studierender. Und genauso auch deins.
Übrigens habe ich inzwischen auch mitbekommen, dass die Häufung dieses Verses daran liegen könnte, dass er die Jahreslosung 2023 ist. Umso besser und nicht weniger wahr.
Miriam Neber (CAMPUS CONNECT, Leitung des Teams Südost)
Mehr über die Arbeit von CAMPUS CONNECT und ob es in deiner Stadt schon eine CONNECT-Gruppe gibt, erfährst du hier.